Jahrbuch 2015

Die Baukultur im Landkreis ist ein Schwerpunkt dieses Jahrbuchs: Von den Tuffsteinbrüchen in Dießen und Unteriflingen stammen viele Sockel und Mauern von Gebäuden in unserer Region. Empfingen hat sich früher als „Maurerflecken“ einen Namen gemacht. Und in Mühringen war bis Anfang 20. Jahrhundert die Gipsmühle in Betrieb. Auch Lehm war ein wertvolles Baumaterial. In Lombach kam in den 1960er- und 1970er- Jahren der Abrissbagger und beseitigte viele der alten Häuser für immer, während sich in Baiersbronn Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach versteckten architektonischen Schätzen machten und diese in Zeichnungen festhielten. Ein treuer Jahrbuchautor, der vor der Veröffentlichung seines nun letzten Beitrags verstorben ist, zeigt in seinem Artikel über die 1972 eingeweihte Friedenskapelle in Bad Rippoldsau, welche baulichen Hürden damals dank der freundschaftlichen Unterstützung französischer Streitkräfte überwunden werden konnten.

Landkreisweit gespannt sind Beiträge über die verschiedenen Aktivitäten zum 40-jährigen Landkreisjubiläum, über den neuen Kreistag und über mehrere junge Menschen, die sich als Behindertensportlerinnen und –sportler verdient gemacht haben. Auch der Erste Weltkrieg, dessen Beginn sich 2014 zum hundertsten Mal gejährt hatte, prägte unseren Landkreis als Ganzes. Im Jahrbuch kann man über Kriegsanleihen und Kriegspropaganda im Oberamt Freudenstadt lesen, in einer Eutinger Pfarrchronik zum Kriegsalltag blättern und in Auszügen aus dem Tagebuch eines jüdischen Sanitätsoffiziers den Alltag an der Front nachempfinden.

Das Schicksal der katholischen Pfarrhäuser in Nordstetten und Dettingen lenkt den Blick auf architektonische und kulturelle Schätze mitten unter uns. Ein Beitrag über wertvolle Reliquiengläser im Diözesanmuseum Rottenburg schlägt ebenfalls die Brücke zu Kunstschätzen im Landkreis. Und ganz aktuell wird die Freudenstädter Künstlerin Gloria Keller vorgestellt, die im Sommer auch im Rathaus Freudenstadt ausgestellt hat und sich sehr mit dem Thema „Fremde und Heimat“ beschäftigt. Für die Mühringer Brüder und Orgelbaumeister Georg und Franz Xaver Engelfried wurde dieses Thema bittere Realität: 1849 musste Georg wegen seiner Sympathien für die Revolution die Heimat verlassen und nach Amerika auswandern, Franz Xaver Engelfried folgte ihm wenige Jahre später. Beide Brüder bauten von Amerika aus eine Orgel für den Papst in der Peterskirche in Rom. Aber auch in unserem Landkreis sind mehrere Orgeln der Orgelbauerfamilie Engelfried erhalten geblieben. Sie gehören zu den wenigen Instrumenten aus der Zeit der Frühromantik und sind etwas ganz Besonders. Im Jahrbuch sehen wir Abbildungen der Engelfried-Orgeln von Schömberg, Ahldorf, Oberiflingen und Unteriflingen.

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